Was als kleine Sammlung von Kunst aus der Nachkriegszeit und der Moderne eines Pärchens begann, ist heute eine Fundgrube von mehr als 2000 Stücken, die in einem architektonischen Meisterwerk in der Innenstadt von Los Angeles beherbergt werden.
Eli und Edythe Broad sind seit Ihrer Ankunft 1963 mit der Kunstgemeinde in Los Angeles verbunden. Eli war Gründungsvorstand des Museum of Contemporary Art (MoCA) von 1979 bis 1984 und ist die einzige Person, die zwei in den Fortune 500 gelistete Unternehmen in verschiedenen Industrien aufgebaut hat (Wohnungsbau und Versicherungen). Im August 2010 verkündeten die Broads ihre Pläne, ein eigenes Museum für zeitgenössische Kunst zu finanzieren, und zwar auf der Grand Avenue, gegenüber des MoCA und einen Block entfernt von der von Frank Gehry entworfenen Walt Disney Concert Hall. Sie entschieden, dass der Eintritt kostenfrei sein würde, „sodass Bezahlbarkeit kein Kriterium dafür ist, Kunst anzusehen,“ sagte Eli Broad „Edye und ich sind von zeitgenössischer Kunst sehr berührt worden und glauben, dass sie Kreativität inspiriert und lebendige Gespräche anstößt.“
Der Außenbereich des Museums ist wahrlich provokativ. Die Architekturfirma Diller Scofidio + Renfro - bekannt dafür, das Institute of Contemporary Art in Boston entworfen und das Lincoln Center in New York City renoviert zu haben - hat den Galeriebereich erschaffen, der „The Vault“ (das Gewölbe) genannt wird und dessen Fassade Bienenwaben ähnelt, durch die natürliches Licht einfällt. Während manche Museen schwach oder extrem künstlich beleuchtet werden, lassen die hohen Decken im Broad Sonnenlicht von allen Seiten einströmen, was ein sauberes, klares Ambiente erschafft.
Durch das „Veil“ im Broad strömt Sonnenlicht von allen Seiten ein, was ein sauberes, klares Ambiente erschafft.
Das Broad ist seit seiner Öffnung im September 2015 ein wahrer Hit; sodass Sie ein kostenloses Ticket für einen bestimmten Tag und eine bestimmte Uhrzeit im Voraus online bestellen sollten. Sobald Sie sich im Inneren befinden, suchen Sie Yayoi Kusamas Infinity Mirrored Room auf, eine mit Spiegeln ausgepflasterte Kammer, in der eine scheinbar endlose LED-Licht-Show läuft. Sie hinterlegen Ihren Namen und Ihre Telefonnummer und Sie erhalten zwei Textnachrichten, die Ihnen mitteilen, wann Sie zurückkommen sollten. Sobald Sie drin sind - Sie können allein hinein oder zu zweit, für 45 Sekunden - schauen Sie in jede Richtung, um so viele Spiegelungen Ihrerselbst wie möglich zu erblicken. Es fühlt sich an, als wären Sie mitten in einer Las Vegas Show oder einer Lichterparade.
Während Sie darauf warten, für den Infinity Mirrored Room an der Reihe zu sein, nehmen Sie doch den Aufzug in den dritten Stock, sodass Sie das Museum in chronologischer Reihenfolge durchschreiten. Beginnen Sie bei den großen Künstlern, deren Blütezeit in den 1950ern lag, einschließlich Jasper Johns, Robert Rauschenberg und Cy Twombly. Machen Sie dann mit den 1960ern und der Pop-Art von Roy Lichtenstein, Ed Ruscha und Andy Warhol weiter, gefolgt von den 1980ern und 90ern, mit Jean-Michel Basquiat, Keith Haring, Damien Hirst und Jeff Koons. Wenn Sie wieder nach unten gehen, runden Sie Ihren Besuch mit den ständig wechselnden Ausstellungsstücken des Museums ab und nehmen Sie sich die Zeit, einen interessanten Kurzfilm über die Broads in der Videogalerie im ersten Stock anzusehen.
Um sich nach dem Besuch etwas zu stärken, genießen Sie zeitgenössische Küche im Restaurant Otium auf der anderen Seite des Museumsvorplatzes, oder erkunden Sie die Imbissstuben des Grand Central Market, der ungefähr zehn Minuten zu Fuß entfernt liegt.
Geheimtipp: Sollten die zeitlich festgelegten Tickets an Ihrem gewünschten Tag „ausverkauft“ sein, können Sie trotzdem in der „Standby“ Schlange warten. Dies dauert gewöhnlich mindestens 30 Minuten unter der Woche und eine Stunde oder mehr am Wochenende. Das Museum ist montags geschlossen.